Denkmalpflege


Schloss Krickenbeck

Standort
Nettetal
Jahr
1991
Bauherr
WestLB
Leistungsphase
Entwurf, Ausführungsplanung, Ausschreibung, Bauleitung
BGF
Schloss 4.054 m²
Vorburg 2.448 m²
Baukosten
ca. 42,5 Mio. €

Konzept

Die Wasserburg Krickenbeck befindet sich im Schwalm-Nettettal, Kreis Viersen, nahe der niederländischen Grenze im Naturschutzgebiet „Krickenbecker Seen“.

Projekt

Einige der Gebäudeteile stammen aus dem 13. Jahrhundert. Das Schloss wurde in seiner Vergangenheit mehrfach belagert, erobert, beschädigt und umgebaut. Nachdem 1969 die letzten Nutzer den Sitz verließen, drohte das Gebäude zu zerfallen. Der Witterung und Feuchtigkeit ausgesetzt, wurde die Bedachung fast vollständig zerstört, wodurch auch Schäden im Inneren entstanden. 1988 war die gesamte, historische Innenarchitektur zerstört.Die Westdeutsche Landesbank AG kaufte 1986 das völlig desolate Schloss, um es durch Sanierungsarbeiten und Neubauten zu einer Fortbildungsakademie umbauen zu lassen.

Lindner Architekten, die mit dieser Aufgabe betraut wurden, sahen sich einer großen Herausforderung gegenübergestellt.

Über die Restaurationsarbeiten hinaus mussten weitreichende Maßnahmen ergriffen werden um historische Substanzen zu retten. Erhaltenswerte Ausstattungsdetails wurden ausgebaut, rekonstruiert und restauriert. Auf Grund des Schwammpilzbefalls musste das Schloss bis auf die Grundmauern abgetragen werden. Die Vorburg musste vollständig entkernt werden. Die kulturhistorisch, wertvollen barock Eichendachstühle, die ältesten des Rheinlands konnten gerettet werden.

Lindner Architekten entwickelten das neue Seminarhaus, das neben dem historischen Ensemble des Schlosses und der Vorburg, ein neues Gästehaus sowie einen Freizeitbereich enthält.

Das neue Gästehaus und der Freizeitbereich sind harmonisch in das bestehende Ensemble eingefügt worden. Das Gästehaus ist bewusst schlicht gehalten, damit der Blick auf die Pracht des historischen Schlosses nicht gestört wird.

Die historischen Bauten stehen dem Seminarbetrieb zur Verfügung, die Neubauten sind mit 160 Einzelzimmer für die Unterkunft der Seminarteilnehmer und zur Verköstigung nutzbar. Ebenso sind ein Schwimmbad, eine Gymnastik und weitere Sportmöglichkeiten entstanden.

Die aufwändigen Arbeiten führten dazu, dass der Charakter des Schlosses erhalten bleiben konnte und mit der Restauration und den Neubauten eine neue Nutzung möglich wurde.